Sozial, solidarisch und nachhaltig: Als erste Gemeinde in Deutschland hat Kirchanschöring (Lkr. Traunstein) die eigene Bilanz vollständig nach den Prinzipien der Initiative Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) erstellt. Dafür wird die Gemeinde ausgezeichnet.
Der Kommune wird ein Testat ausgehändigt, weil sie sich um das Gemeinwohl, die Nachhaltigkeit und die Umwelt verdient macht und Projekte angestoßen hat.
Haus der Begegnung: Barrierefreies Wohnen, Vorträge und Kurse
In einem Gemeinwohlbericht sind die vielen Aktivitäten der Gemeinde auf über 100 Seiten aufgeführt. Zum Beispiel gibt es ein Projekt „Anders wohnen in Kirchanschöring“, bei dem Flächen besser genutzt und an Fläche für Bauvorhaben gespart werden soll.
Ein weiteres Angebot gerade für ältere Mitbürger ist das erst im Mai eröffnete „Haus der Begegnung“ in der Ortsmitte. 14 Jahre lang wurde geplant, der Bau hat vier Millionen Euro gekostet. Das „Haus der Begegnung“ steht allen Bürgern offen, es finden dort Vorträge und Kurse statt. Es gibt im Gebäude aber auch ein Angebot für barrierefreies Wohnen und eine ambulant betreute Wohngemeinschaft. Ziel war, ein Modell zu schaffen, damit ältere Menschen in ihrem Wohnort bleiben können und nicht im Alter in ein großes Pflegeheim in eine andere Kommune ziehen müssen.
Geld wird bei ethisch orientierten Banken angelegt
Eine neu gegründete kommunale Wohnbaugesellschaft errichtet als nächstes ein Mietshaus, in dem Nachhaltigkeit ein wichtiger Faktor ist. Außerdem hat die Gemeinde schon vor Jahren beschlossen, das Finanzwesen auf ethischen Grundlagen basieren zu lassen. Besonders bei der Geldanlage wird auf die Einhaltung entsprechender Kriterien geachtet. Kirchanschöring will in Sachen Gemeinwohl positives Vorbild für andere Kommunen sein.