Neumarkt: Eine Brauerei, die sich mit dem Milchmarkt beschäftigt, ein politisches Statement abgibt und mit dieser Einstellung auch noch eine interessante Geschäftsidee entwickelt – das hat Modellcharakter. Es handelt sich dabei um einer der ältesten Traditionsunternehmen in der Oberpfalz, dem Neumarkter Glossner Bräu. Neben 32 Biersorten und 35 alkoholfreien Erfrischungsgetränken, für die Braumeister Franz Xaver Glossner in 14. Generation verantwortlich zeichnet, hat sich „Die faire Milch“ als wahrer Verkaufsschlager entwickelt. Und das kommt nicht von ungefähr.
Wie ist es dazu gekommen, dass die faire Milch ihren Weg in eine Brauerei gefunden hat?
„Die Platzierung der fairen Milch in unseren Getränkemärkten und in der Brauerei geht auf eine Initiative aus dem Jahr 2009 zurück“, erklärte Andreas Hirsch, Chefeinkäufer für die vier Getränkemärkte die zum Unternehmen gehören. Alle Milchviehhalter denken mit Schrecken an dieses Jahr zurück. Der Milchpreis stürzte innerhalb von einem Jahr von 35 Cent auf bis zu 22 Cent ab. Die Mitglieder des BDM reagierten damals mit spektakulären Aktionen um auf die prekäre Situation der Milchbauern aufmerksam zu machen.
Die Brauerei Glossner startete ihrerseits eine Initiative und unterstütze damit die Forderungen und Ziele des BDM. Damals erhielten Kunden zu jedem Kasten Bier einen Liter Milch. Noch war die Idee der „Die faire Milch“ nicht geboren. Mit dem Start der „Fairen Milch“ – der Marke der Milchbauern – ging es bei Glossner dann auch Schlag auf Schlag. Für den Traditionsbetrieb war klar, dass man mit dieser Marke die Bauern tatsächlich unterstützen kann. Nur bei einer von den Erzeugungskosten ausgehenden Kalkulation ist für Andreas Hirsch eine faire Milch richtig glaubwürdig. Aus diesem Beweggrund nahm man „Die faire Milch“ sofort in das Produktangebot auf und startete eine Marketingaktion nach bewährtem Muster. Wieder gab es beim Kauf eines Kasten Bieres einen Liter Milch dazu – diesmal allerdings „Die faire Milch.“
Das Erfolgsmodell trägt bis heute. Immer mehr der täglich rund 5.000 Kunden in den vier Getränkemärkten greifen beim wöchentlichen Getränkeeinkauf zur fairen Milch. Hinzu kommt der Eigenbedarf der knapp 100 Mitarbeiter, die zu palettenweisen Bestellungen führen. Die Botschaft der Fairen Milch ist bei den Kunden immer noch präsent. „Eine faire Bezahlung für unsere Bauern,“ so Franz X. Glossner, sei die „Motivation unserer Kunden.“ Dazu komme das politische Engagement des BDM, sich für eine marktwirtschaftliche Rahmenordnung einzusetzen, die die Milchbauern auf Augenhöhe mit den Molkereien und den Handel bringen.
Glossner, der seine Biere mit höchsten Öko-Standards braut, stellt auch die Pionierarbeit des BDM in der kritischen Auseinandersetzung mit der Agro-Gentechnik heraus. Als einer der ersten Marken wurde „Die faire Milch“ vom Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) zertifiziert. Heute sei das, vor allem wegen dem BDM fast schon Standard und ein Beleg das Engagement sich lohnt.
Obwohl „Die faire Milch“ im Landkreis Neumarkt in aller Munde zu sein scheint, bestellt Andreas Hirsch immer wieder einen Schwung Flyer mit. Manchmal fragen Kunden, die anscheinend nicht regelmäßig in die Märkte kommen, warum im Getränkemarkt plötzlich Milch verkauft wird. Dafür liefert der Erklär-Flyer gleich die Antwort.
Noch ist „Die faire Milch“ selten in Getränkemärkten zu sehen. Wie das Beispiel aus der Oberpfalz zeigt, ist das ein interessanter Vertriebsweg für „Die faire Milch“, neben den Bauernlägern und den hart umkämpften Regalplätzen im Lebensmitteleinzelhandel. Da Getränkeeinkauf oft Männersache ist, wie Andreas Hirsch feststellt, ist auch den Frauen geholfen. Die 12er-Trays, die ein entsprechendes Gewicht haben, werden oft von den Männern eingekauft. Selten gehen Einzelpackungen über die Theke, meist wird gleich ein ganzer Karton gekauft.
Sie kennen Inhaber von Getränkemärkten oder haben überraschende Begegnungen mit der „fairen Milch“? Sie haben Ideen, wo „Die faire Milch“ noch fehlt?
Sprechen Sie uns an und schicken Sie uns ihre Ideen an das Team von „Die faire Milch“ unter info@dfmgmbh.de oder rufen Sie uns an unter 08161-538473-20 oder 08161-538473-12 Julia Mies, Lisa Weichelt, Jeanette Siegmund und Rainer Forster freuen sich auf ihren Anruf |
Rainer Forster, Geschäftsführer des BDM, ist überzeugt, dass die Zusammenarbeit mit Getränkemärkten in Zukunft ausgebaut werden kann. Er setzt dabei auf das Engagement der Mitglieder, die über „Die faire Milch“ positiv über die Situation auf dem Milchmarkt berichten können. Und auch beim nächsten Besuch von BDM-Mitgliedern im Büro des Heimatabgeordneten gehört für Forster die Milch mit auf dem Tisch. Die Packung Milch symbolisiert wie kein anderer Artikel die politische Arbeit des BDM.